Clubabend „Künstliche Intelligenz“ - „Ich sehe keine leeren Büros“

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Mehr als 100 Besucher interessierten sich für einen Blick in das heutige und das zukünftige Marketing – unterstützt von Künstlicher Intelligenz und Maschinen, die vielleicht einmal klüger sein könnten als wir Menschen.

Zunächst ging es durch Gänge mit grünen Pflanzen, an Couches, einem belebten Turnsaal und Meetingräumen mit den klingenden Namen Brain Forrest, Bazar oder Rainbow vorbei, und eine steile Rutsche hinab. Das war der Einstieg in eine neue Welt des Arbeitens im Headquarter von Microsoft, wo der MCÖ-Clubabend im rot bestuhlten Auditorium zum Thema „Künstliche Intelligenz“ stattfand.

Die Keynote hielt Michael Katzlberger, Geschäftsführer und Inhaber der Digitalagentur TUNNEL23. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit digitaler Werbung und seit einigen Jahren intensiv mit Künstlicher Intelligenz, auch auf seinem lesenswerten Blog Artificial Creativity (https://katzlberger.ai/). „Die KI ist eine Universaltechnologie, die Mathematik, Robotik und Philosophie vereint, alle Branchen durchdringt, sinnvoll ist und die Effizenz steigert. Sie ist revolutionär“, stellt er fest. Früher arbeiteten die Menschen in der Landwirtschaft, dann in Fabriken, heute in Büros. Wo werden wir morgen sein? „Vielleicht gemütlich auf der Couch, wenn die Maschinen die Arbeit tun?“, lacht er.

„Der Mensch ist eine berechenbare Maschine“

Katzlberger präsentierte interessante Umsetzungen wie KI-Hörfunkspots von Saturn, individuell zugeschnittene KI-Werbemittel von Mazda. Er beschrieb GAN, generatives Design, zum Beispiel Bilder oder sogar Kleider, die aus Algorithmen kombiniert mit vielen Daten entstehen. Er präsentierte KI-generierte Texte aus Maschinen, gefüttert mit Schiller und Goethe-Texten, die zum Thema Flucht kreativ wurden. „Der Mensch ist eine berechenbar gewordene Maschine, die Milliarden von Datenpunkten hinterlässt, die vor allem die Werbung nutzen kann“, so ein Fazit. Auf die Frage nach der emotionalen und bewussten Maschine, die den Menschen überholt, gibt er die Antwort: Berechnung sagen 2040 kommt die Superintelligenz. Hören Sie mehr im MCÖ-Podcast: https://soundcloud.com/user-247658511.

Gastgeber Christian „Xian“ Wenzl, CMO von Microsoft, zeigte im Anschluss smarte AI-Anwendungen im Marketing, eine HoloLense-Brille, die holografische 3-D-Ansichten ermöglicht, sowie Software wie Microsoft Dynamics 365, 365 oder Azure, die Daten und KI nutzt. Mehr Infos finden Sie hier: https://aidemos.microsoft.com/. Wenzl hielt fest: „Entwicklungen und Technologien wie KI bringen Möglichkeiten und Verantwortung. Wenn ich ein Auto falsch nutze, kann es auch gefährlich sein, aber deshalb wird es nicht aus dem Verkehr gezogen.“ Ergänzend relativiert er: „80 Prozent der österreichischen Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz, allerdings nur vier Prozent auf einem advanced Niveau.“

KI erkennt Muster auf der Customer Journey

Das bestätigte Eugen Knippel von Adverity. Er wünsche sich im Marketing eine gute, lernende Recommendation Engine, die Muster und Anomalien erkennt. Sein Tipp: Abraham Lincoln meinte, um einen Baum in sechs Stunden zu fällen, sollte man vier Stunden die Axt schärfen – das gleiche empfehle er für die intelligente Nutzung von Daten, welche die Basis für gute Ergebnisse und erfolgreiche Umsetzungen sei.

Sabine Auer-Germann, COO der Mediaagentur Mindshare, gab spannende Einblicke in die Nutzung von Daten in der Mediaplanung und den Ausbau von Real Time Dashboards. Letzere verwenden Real-Time-Daten, Algorithmen, Machine und Deep Learning, um Muster in der Customer Journey zu erkennen und programmatisch Medienplatzierungen einzukaufen. „Die unsexy Backend-Technologie“ werde immer wichtiger, aber der Mensch schlage die Brücke: nur er könne Strategien erarbeiten und Maßnahmen ableiten. Dies findet bei Mindshare im sogenannten Loop-Room statt, wo Menschen aus den Erkenntnissen der Maschinen strategische Ansätze entwickeln. „Ich sehe keine leeren Büros“, betont Auer-Germann.

Zum Abschluss gab Peter Rathmayr, Agency Head Google, den Appell sich im Marketing ernsthaft mit Daten, Aktivitäten der Kunden und Usersignalen auseinanderzusetzen: „Werbung muss relevant sein – wir sprechen Menschen mit Bedürfnissen an“.

Bildtext: Clubabend MCÖ zu „Künstliche Intelligenz“ mit Niko Pabst, GF MCÖ, Peter Rathmayr, Agency Head Google, Eugen Knippel, Adverity, MCÖ-Präsident Georg Wiedenhofer, Sabine Auer-Germann, COO Mindshare, Madlen Stottmeyer, Autorin Trending Topics, Michael Katzlberger, TUNNEL23 und Christian Wenzl, CMO Microsoft. © MCÖ, Ingo Folie

Über die Autorin

Birgit schaller bunt picco 190820 094604

Birgit Schaller

Kommunikation - Marketing Club Österreich

Birgit Schaller ist Inhaberin der Agentur BiSness (www.bisness.at). Die Wirtschaftswissenschaftlerin ist langjährige Journalistin, PR- und Mediaprofi. Im Beirat unterstützt sie den Vorstand des Marketing Clubs als Fachfrau für Inhalt und Kommunikation. Schaller liebt Geschichten, starken Content und unterhaltsame Moderationen und ist selbst mit Birgits Live Talk auf Facebook aktiv.

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