Beim Marketing Club Österreich-Clubabend am Montag trafen sich Marketingexpert:innen, um über die Entwicklung von Retail Media und dessen Einfluss auf zukünftige Marketingstrategien zu diskutieren. Thomas Auböck (Leitung Geschäftsfeld Brief & Werbepost, Österreichische Post AG) und MCÖ-Präsident Andreas Ladich eröffneten den Abend und betonten die Relevanz von Retail Media für die Branche: „Das Thema wird für uns auch in Zukunft ein sehr spannendes bleiben.“ Im Anschluss präsentierte Franz Schopf (Senior Vice President Sales Advertising Services & Mail International, Österreichische Post AG) die aktuelle Österreichische Werbemarkt Studie 2024 mit detaillierten Analysen zu aktuellen Werbemarkttrends.

Podiumsdiskussion: Retail Media als Erfolgsmotor für Alle

Birgit Sedlmayer-Gansinger (Business Development, Digitalagentur Virtual Identity) eröffnete als Moderatorin im Anschluss eine spannende Diskussionsrunde mit der Frage: „Ist Retail Media ein Hype, oder ist es gekommen, um zu bleiben?“ Nicola Pohoralek (Managing Director, GroupM Nexus Österreich und Schweiz) erklärte: „Bereits bei der Definition scheiden sich die Geister.“ Während Retail Media auf Wikipedia als Verkaufsförderung am Point of Sale definiert wird, gliedern Expert:innen es in In-Store, On-Site, aber auch Off-Site Aktivitäten. Sie betonte: „Derzeit gibt es hierzulande noch zu wenige Angebote in diesem Bereich, da fällt die generelle Planung noch schwer. Es geht eher ums Ausprobieren.“ Sie wies auf die Herausforderung hin: „Unser Problem in Österreich ist auch, dass wir sehr klein und sehr fragmentiert sind. Es ist schwer, sich mit den Big Playern wie Amazon und Co. zu messen.“

Zukünftige Entwicklungen und Bedarf an klaren Botschaften

Heike Fischer (Retail Media Managerin, Gewista) teilte ihre praxisnahen Erfahrungen: „Wir von Gewista verfolgen immer einen 360-Grad-Approach und begleiten die Customer Journey mit unseren Werbeträgern bereits bei der Anreise in die größten Shopping-Center.“ Sie betonte die Effektivität von Retail Media bei impulsiven Kaufentscheidungen: „Der Vorteil ist, dass wir die OOH-Kampagnen unserer Kunden bis direkt ins Geschäft verlängern können und der Uplift messbar ist. Das ist ein wichtiges Kundenargument.“ Franz Schopf hob hervor: „In Österreich muss der Retail Media Markt erst noch erschlossen werden.“ Er fügte hinzu: „Wir stecken in den Kinderschuhen, im Moment ist es noch ein Buzzword.“ Er äußerte den Wunsch nach mehr Kooperation der Beteiligten, da der Markt für Einzellösungen zu klein ist und bemerkte: „Es gibt noch keine eindeutigen Studien, welche potentielle Partner:innen und Werbekund:innen überzeugen und gewinnen könnte. Daher wird die Post gemeinsam mit Partnern eine B2B- und B2C-Studie zu diesem Thema beauftragen.“