Beim vergangenen Digital Marketing Experts TALK zeigten der Marketing Club Österreich und Eventpartner OBSERVER, warum Audiomarketing im modernen Marketing den Ton angibt und immer mehr an Bedeutung gewinnt. Stephan Kreissler, Leiter des MCÖ Digital Marketing Experts Pools, und Stephan Ifkovits, Head of Communications bei OBSERVER, eröffneten den Abend und stimmten uns auf die spannenden interaktiven Vorträge von Joachim Feher, CEO von Radio Marketing Service Austria, sowie Yves Brunschwiler, Head of Sales bei Spotify Central Europe, ein.

Die emotionale Kraft von Audio

Joachim Feher betonte die besondere Wirkung von Gehörtem: „Die Superkraft von Audio ist, dass es hochemotional ist. Mit Musik, Stimme, Geräuschen und mehr kann man Marken auditiv aufladen und eine Positionierung rein akustisch vermitteln. Lasst uns eine ‚Soul Brand‘ sein, nicht nur eine ‚Love Brand‘.“ Er erwähnte auch die vier Assets im Digitalbereich: Brand Safety, kein Ad Fraud, kein Ad Blocking und Hearability statt Viewability. Audio spiele als unser erstes Sinnesorgan bereits im Mutterleib eine besondere Rolle und sei in einer Zeit der Simultanität das einzige Medium, bei dem wir Augen und Hände frei haben.

Die Rolle der Künstlichen Intelligenz im Audiobereich

Ein weiterer spannender Insight von Feher war die Rolle der Künstlichen Intelligenz im Audiobereich: „KI kann Radiospots – Inhalt, Sprache, Produktion und Auslieferung – in nur drei Minuten erstellen. So kommt dein Unternehmen blitzschnell zum eigenen Radiospot.“ Zudem betonte er die Nachhaltigkeit von Audio im Vergleich zu anderen Medien: „Audio hört auf die Umwelt. Während Print einen CO₂-Ausstoß von 4.800 kg pro 1.000.000 Kontakte hat, liegt Audio nur bei 31 kg, Digital Audio sogar nur bei 9 kg.“

„Audio ist Kultur und treibt Kultur voran.“

Yves Brunschwiler unterstrich die kulturelle Bedeutung von Audio: „Jede:r kann im Audio finden, was man liebt und was man noch nicht kennt. Audio ist Kultur und treibt Kultur voran.“ Er sprach über den Trend zu Digital Detox und den Wunsch der Menschen, weniger Zeit mit Social Media zu verbringen. „Wir sparen am Sehen, nicht am Hören. Audio ist omnipräsent – du kannst jede Tätigkeit wie gewohnt ausführen und dabei digitales Audio genießen.“

Hohes Engagement für Werbung nutzen

Brunschwiler betonte, dass 92 % der Spotify-Nutzer:innen die Plattform täglich nutzen, im Durchschnitt über zwei Stunden. Mithilfe von KI finden Menschen ihre Lieblingsinhalte und entdecken Neues. „Das Engagement durch die gewählte Musik erhöht auch das Engagement für Werbung. Audiowerbung ist dann gut, wenn sie die Stimmung, die gerade gehört wird, fortsetzt. Niemand möchte unterbrochen werden.“ „Stop selling so loud, everyone is getting mad.“ – als Best-Practice-Beispiel nannte er die Flüsterwerbung von IKEA in „Baby Sleep“-Playlists.

Immersive Erlebnisse durch Technologie

Der Spotify-Experte zeigte auf, wie einfache 3D-Technologien Audio zu einem immersiven Erlebnis machen können. „Mit 3D erzielen wir mehr Aufmerksamkeit – das wurde getestet. Die Aufmerksamkeit hat sich verdoppelt oder sogar verdreifacht. Dieses immersive Erlebnis hat eine unglaubliche Power.“ Solche Technologien eröffnen Marken neue Möglichkeiten, kreativ zu werden und die Fantasie der Hörer:innen anzuregen. Abschließend fasste Brunschwiler zusammen: „Wir sind nicht in der Attention Economy, sondern in der Experience Economy. Audio ist unverzichtbar für Fans und daher auch unverzichtbar für Marken.“