„Education is a must“ – wie die Implementierung von Data Driven Marketing gelingen kann
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Über das Event
Am Montagabend traf sich der Marketing Club Österreich zum Mai-Clubabend im Headquarter von willhaben zum Thema „Data Driven Marketing: Neue Möglichkeiten, neue Notwendigkeiten.“ „Datenflut“ war das Stichwort, versierte Experten aus unterschiedlichen Unternehmen teilten ihre Erfahrungen mit datenbasierten Kampagnen. Sabine Auer-German (CEO bei Adverserve), Michael Rochel (Geschäftsführer bei Kärcher), Bettina Schatz (Sales Growth & Data Advertising bei willhaben), Pauline Schreuder (Marketing Managerin bei Nespresso) sowie Nina Tamerl (Vorstandsconsultant bei Wüstenrot) boten Insights in ihre Datenstrategien und sprachen gleichzeitig über aktuelle Herausforderungen und Zukunftspotentiale. Die Moderation übernahm MCÖ-Vorstandsmitglied Maximilian Mondel (MOMENTUM/JETZT Konferenzen).
„Verbundenheit statt Gebundenheit.“
Dass Data Driven Strategien nicht nur Wettbewerbsvorteile generieren können, sondern vor allem auch das richtige Kundenerlebnis schaffen müssen, davon ist Michael Rochel überzeugt. Für ihn zählt „Verbundenheit statt Gebundenheit.“ Er rät er den Unternehmen erstmal mit den Basics zu beginnen, bereits bestehende Daten zu nützen, um auszuprobieren, wie sich verschiedene Aktivitäten tatsächlich auf die Performance auswirken. Auch Pauline Schreuder rät, bei der Implementierung neuer Anwendungen nicht übermütig zu werden: „Wir haben in der Vergangenheit aufwändige Systeme aufgesetzt, die später gar nicht genutzt wurden.
Hilfreiche Satelliten nützen
Zur eigenen Digital-Strategie verrät Nina Tamerl: „Wir haben bei Wüstenrot in der Vergangenheit nach dem Prinzip ‚Make before buy‘ gehandelt. Dabei gibt es eine Vielzahl an hilfreiche Satelliten da draußen, seien es Experten oder Softwareanwendungen, die man sich unbedingt zu nutzen machen sollte.“
„Education is a must“, ist Bettina Schatz überzeugt. Wenn es um die richtige Strategie geht, sollte unbedingt auch das C-Level für die Ideen gewonnen werden und gleichzeitig mit ausreichend Information deren Entscheidungsfindung erleichtert werden, um das notwendige Budget aufstellen zu können. „Data Driven ist ein riesiges Thema, ich empfehle einfach mal loszustarten und draufbleiben!“
Das Ende der Third Party Cookie-Ära
Als Maximilian Mondel alle Anwesenden, auch im Publikum, fragt, ob sie bereits gut für das Ende der Third Party Cookie-Ära gerüstet seien, heben nur die wenigsten die Hand. Dazu meint Sabine Auer-German, dass bereits seit Jahren 40 % der User gar nicht mehr erreicht werden. Darum sei es spätestens jetzt an der Zeit, sich mit den Alternativen zu beschäftigen. Sie kritisierte auch gleich zu Beginn der Diskussion, dass man in der Vergangenheit verabsäumt habe, die User auf sinnvolle Weise zu informieren, was mit ihren Daten passiere. Zur Zusammenarbeit zwischen den einzelnen internen Bereichen meint Auer-German, dass Data nicht nur das Marketing betreffe, sondern es oft spätestens beim Legal-Department scheitere. Auch hier müsse Aufklärungsarbeit geleistet werden. Nina Tamerl macht gleich einen konkreten Vorschlag: „Ich empfehle, von Beginn an alle Unternehmensbereiche zu integrieren. Bei uns hat ein schlichter Onepager bei der Informationsarbeit geholfen.“ Die Einführung einer Datenstrategie sei ressourcenintensiv, das klappe „von der IT bis zu den Juristen nur mit Schulterschluss.“
Tamerl ist auch überzeugt, dass sich durch KI viel auf die Anwenderseite verlegen wird, die diese dann mit Hausverstand handhaben sollte: „Immer wenn es etwas Neues gibt, sind auch Ängste spürbar, doch es wird noch vieles kommen, dass unser tägliches Leben wesentlich erleichtert.“ Ganz entspannt teilt diese Meinung auch Bettina Schatz: „Der Kopf ist rund, das Denken bleibt bei uns beim Menschen. KI wird uns als kreative Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen.“
Über die Autorin
Bettina Almeida
- Marketing Club Österreich
Bettina Almeida ist Leiterin der Kommunikation beim Marketing Club Österreich. Zudem ist die Akademische Werbeexpertin Inhaberin der Agentur simpli communication. Die unkomplizierte Querdenkerin freut sich immer über ideenreiche, persönliche Gespräche.