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New Work in der Marketing-Welt: „Bürokratie raus, Kultur rein!“

14.05.2024 - 08:30 / 51 Teilnehmer

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Über das Event

„Flexibel, divers & kreativ: New Work in der Marketing-Welt“ – Clubfrühstück des Marketing Club Österreich (MCÖ) im Office von Edenred Austria am 14. Mai 2024

Dass es bei einem Best-of-Treffen der Wiener New-Work-Liga nur so vor Ideen und Impulsen sprudelt, hat das vergangene Clubfrühstück des Marketing Club Österreich bestens unter Beweis gestellt. Der Dienstagvormittag stand ganz im Zeichen von flexibler, diverser und kreativer Arbeitsorganisation. Den Anfang machte dabei Jörg Spreitzer (Managing Director bei Great Place To Work) und gab auf die Frage „Sind alle Jungen faul – wie tickt die GenZ im Berufsalltag?“ spannende Antworten. Es folgte ein Panel-Talk mit Verena Kehr (General Manager bei Mediaplus Austria), Christoph Monschein (General Manager bei Edenred Austria), Pamela Rath (Founder von newworktoday) sowie Niklas Wiesauer (Geschäftsführer bei 1000things). Die Begrüßung übernahm Regina Loster (Geschäftsführerin des Marketing Club Österreich), die professionelle und pointierte Moderation übernahm Karin Bauer (Karriere-Ressortleiterin von derStandard).

„Wer sich kümmert, der gewinnt!“

Für Jörg Spreitzer steckt die Essenz in „Respekt, Fairness und Glaubwürdigkeit“. Die „Generation unverbindlich“, wie er sie nennt, will einen Job mit Flexibilität und Sinnhaftigkeit. Sie will, dass man ihnen ein aufrichtiges Interesse entgegenbringt, sie will einen konstruktiven Beitrag zum Erfolg leisten und auch daran teilhaben, und sie hat auch kein Problem mit direktem Feedback, solange es offen und ehrlich ist. Laut Spreitzer steht für die GenZ die emotionale und psychische Gesundheit über allem. Dazu zählen auch ethisch vertretbare Führungskräfte, die auf Transparenz setzen und nicht nur einfordern, sondern auch vorleben. „Es sind also nicht die Jungen, die faul sind. Es sind die Unternehmen, die noch nicht fit genug sind!“, lautete das Fazit für alle, denen die jüngste Riege in der Arbeitswelt Sorgen bereitet, und finalisierte mit dem mitunter bekannten ESG-Gedanken „Who Cares Wins“ seinen Impulsvortrag.

Transformationale Führung kostet Energie, ist es aber wert!
„Bürokratie raus, Kultur rein!“, fasst Verena Kehr die New-Work-Erfolge ihres Unternehmens zusammen. Dabei erinnert sie an die so wichtige Vorbildfunktion einer Führungskraft und fordert dazu auf, hier eine grundlegende Haltung anzunehmen und ausreichend Zeit zu investieren. „Transformationale Führung, also die Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt zu stellen, kostet Verantwortlichen natürlich viel Energie. Jedoch hat es mir von Anfang an große Freude bereitet“, resümiert Kehr, welche ihr Team beim Wachstum von fünf zu 50 Arbeitskräften begleitet hat. „Wir achten im Recruiting mittlerweile fast ausschließlich auf ein Growth-Mindset, sprich den Willen nach persönlichem Wachstum und proaktiver Mitentwicklung mit unserem Unternehmen“, verriet wiederum Christoph Monschein. „Denn die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Auch New Work ist ein ständiger Transformationsprozess. Wir entwickeln uns als Unternehmen laufend weiter und brauchen deshalb Kolleg:innen, die mitziehen, mitgestalten und diese Dynamiken mit uns voller Enthusiasmus mitleben“, so Monschein weiter. Unternehmen, deren Geschäftsführer:innen und Eigentümer:innen in Sachen New Work erst überzeugt werden müssen, rät er, mit Zahlen, Daten und Fakten zu überzeugen. Wer nicht auf neue Ansätze und Ideen setze, werde in Zukunft mit Blick auf bevorstehende Pensionierungswellen und den sich zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangel vor gravierenden Problemen stehen.

Seiner Zeit längst voraus

Was viele Unternehmen noch gar nicht in Angriff genommen haben, praktizieren Niklas Wiesauer und sein Team schon seit einem Jahrzehnt. „Wir schenken unseren Mitabeiter:innen volles Vertrauen mit beispielsweise unlimitierter Urlaubszeit.“ Wie das gelingen kann? „Unter anderem mit kleinen überschaubaren Gruppen pro Teamleader:in und einem Arbeitsort, an dem man einfach gerne ist. In unserem Fall mitten im siebten Bezirk, wo mit Focus- oder Community-Rooms auf die unterschiedlichen Bedürfnisse eingegangen wird.“ Außerdem wird laut Wiesauer mit kleinen Impuls-Umfragen auf ein kontinuierliches Verändern, Optimieren und Verbessern gesetzt. Mit der Frage „Und wie wollen wir Gehalt in Zukunft denken?“ steht auch schon ihr nächstes großes New-Work-Projekt an, und zwar nicht nur mit einem gründlich erarbeiteten, nachvollziehbaren Gehaltsschema, sondern auch dessen volle Transparenz durch Veröffentlichung auf der Website.

„Ein mündiger Mensch nützt keine Freiheiten aus!“

Der Begriff New Work wurde gerade zur Zeit der Pandemie extrem strapaziert, doch bei vielen hört der Ansatz mit der Option auf Homeoffice auch schon wieder auf, meinte die Expertin für neue Arbeitsformen Pamela Rath in der aktiven Runde. Dabei geht es ihrer Meinung nach einfach um eine zukunftsfähige Arbeitskultur. „New Work sollte Menschen in die Kraft bringen und ihr nicht Kraft wegnehmen. Wir müssen eine Vision haben! Lasst uns das machen, was sinnvoll ist und weniger weh tut!“ Für Rath bedeutet Profit, dass wir Wohlstand für alle vermehren und nicht auf Kosten der Schwachen. Auch zu den oft kritisch hinterfragten gewährten Freiheiten spricht sie klare Worte und plädiert dafür, am Mindset zu arbeiten und alte Strukturen aufzubrechen: „Menschen sollen in die Selbstverantwortung gebracht werden. Ein mündiger Mensch nützt keine Freiheiten aus, er will wirksam sein und weiß, was er wann und wie zu tun hat.“

Um die 50 Mitglieder und Gäste ließen sich am Dienstagvormittag von den spannenden Ansätzen der neuen Arbeitswelt inspirieren. Großer Dank gilt dem Eventpartner Edenred Austria für die Einladung in die modernen Office-Räumlichkeiten im zweiten Wiener Bezirk und auch dem Gustopartner ESPRESSOMOBIL für das feine Barista- und Hospitality-Service inklusive innovativem Milchschaumdruck mit Logo.

14.05.2024 - 08:30
Büro Edenred Austria, Am Tabor 42 / 4. Stock, 1020 Wien

Über die Autorin

Bettina-tschann

Bettina Almeida

- Marketing Club Österreich

Bettina Almeida ist Leiterin der Kommunikation beim Marketing Club Österreich. Zudem ist die Akademische Werbeexpertin Inhaberin der Agentur simpli communication. Die unkomplizierte Querdenkerin freut sich immer über ideenreiche, persönliche Gespräche.

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