KMU-Marketing: entscheiden Daten oder Bauchgefühl!?
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Über das Event
Sind datenbasierte Entscheidungen in der Welt von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) der Schlüssel zum Erfolg oder werden Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus getroffen? In welche Marketing- und Werbeaktivitäten investieren die KMU des Landes? Diesen und weiteren Fragen widmete sich der Marketing Club Österreich beim vergangenen Clubabend im stimmungsvollen Planter’s Club. Am Podium diskutierten Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien; Anke Ellmerer, Managing Director von Havas Village Vienna; Thomas Gigl, Geschäftsführer von Ehrenwort GmbH und Brandpiloten GmbH sowie Benjamin Haller, Betriebsleitung von hallermobil GmbH. Die Moderation übernahm Regina Loster, Geschäftsführerin des MCÖ.
KMU stark im digitalen Marketing
Die Paneldiskussion basierte auf einer kürzlich durchgeführten Studie, präsentiert von Niko Pabst, Leiter Awards MCÖ. Ziel der Untersuchung war es, nähere Informationen zum Werbeverhalten von KMU zu erhalten. Wo investieren KMU Ihre Werbegelder und gibt es eine Erfolgskontrolle? „KMU werben stark digital. Die Budgets werden auf Grund eines guten Preis-/Leistungsverhältnisses in digitale Maßnahmen wie Webseiten, Suchmaschinenaktivitäten und E-Mail-Marketing investiert“, lautet das Fazit von Pabst. „Dort wo investiert wird, finden größtenteils auch entsprechende Kontrolle durch Tracking, Umsatzentwicklungen und Rücklaufquoten statt, es besteht jedoch noch Luft nach oben.“ Laut Studie sind hauseigene Drucksorten, Folder, Broschüren und Handzettel weiterhin von großer Bedeutung. Allerdings wird eine weitere Verschiebung der Budgets in digitale Maßnahmen stattfinden, wobei alle klassischen Maßnahmen etwas gekürzt werden.
Marketing tut nicht weh
„Es herrscht eine Zeit, in der die Herausforderungen größer und der Wettbewerb intensiver wird, die Marketing- bzw. Medienlandschaft entwickelt sich ständig weiter“, startet Regina Loster in die anschließende Paneldiskussion, „so ist es von entscheidender Bedeutung, dass speziell KMU effektive und maßgeschneiderte Marketingstrategien und -aktivitäten entwickeln und umsetzen.“ Welchen Umsatzerfolg eine professionelle Marketingstrategie bringen kann, berichtet Benjamin Haller aus eigener Erfahrung: „Das erste Mal eine Agentur zu beauftragen ist uns anfangs nicht leichtgefallen, jedoch steigern wir seither permanent unseren Umsatz. Marketing tut nicht weh, ganz im Gegenteil, es zahlt sich aus.“ Dem pflichtet auch Jürgen Bauer bei: „Die Unternehmen hierzulande sollten sich schon viel früher trauen eine Agentur zu nehmen, ab einem gewissen Grad funktioniert inhouse nicht mehr. Werbung ist bei uns in Österreich – im Vergleich zu Deutschland – relativ günstig.“ Und zu den Anforderungen an die betreuenden Agenturen meint Bauer: „Meiner Meinung nach hat man als Agentur die Pflicht Erfolge und Verbesserungspotentiale aufzuzeigen, und nicht in Schönheit zu sterben. Es sollte ein großer Fokus auf Evaluierung liegen, dann sieht man auch gleich was funktioniert und was nicht.“
Kontakte allein sind nicht ausschlaggebend
Die Aktionen kritisch zu hinterfragen, empfiehlt dabei Anke Ellmerer: „Kontakte allein sind nicht ausschlaggebend für den Erfolg.“ Wichtig sei es, ob sich die Zielgruppe damit auseinandergesetzt hat, ob sie es verstanden hat. „Darum empfehle ich meinen Kunden eine kleine Marktforschung zu machen. Ob die Werbung gesehen wurde, wie sie gefallen hat. Das ist gut investiertes Geld.“ Im Endeffekt komme es immer auf den Product Market Fit an, meint Thomas Gigl zum Abschluss: „Es braucht ein Produkt zu einem Preis in einem Design und einer Qualität, das bei der Zielgruppe so gut ankommt, dass es ohne Bewerbung schon gut gekauft wird und so mittels Performance Marketing skaliert werden kann.“ Wenn dem nicht so sei, werde das Produkt weder online noch offline gut genug verkauft werden, um Händler zufrieden zu stellen oder den eigenen Online-Shop profitabel betreiben zu können.
Marketing-Rookie der Werbe Akademie Wien
An diesem Abend wurde auch die Jahrgangsbeste des Diplom-Lehrgangs Marketing Management der Werbe Akademie der Wirtschaftskammer Wien ausgezeichnet. Katharina Stummer, Direktorin der Werbe Akademie der WK Wien und Harald Rametsteiner, Leiter des Diplomlehrgangs Marketing Management und Mitglied des MCÖ-Vorstands, gratulierten Stefanie Krenn zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Krenns Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Marketingplans für die junge Lifestylemarke t:by tetesept des Pharmakonzerns Merz.
Die vorläufigen Folien zum Download, ein umfassender Bericht folgt!
Über die Autorin
Bettina Almeida
- Marketing Club Österreich
Bettina Almeida ist Leiterin der Kommunikation beim Marketing Club Österreich. Zudem ist die Akademische Werbeexpertin Inhaberin der Agentur simpli communication. Die unkomplizierte Querdenkerin freut sich immer über ideenreiche, persönliche Gespräche.