WORKSHOP "DER PITCH IST TOT! UND KEINER MERKT'S!"
„Es ist erstaunlich. Kaum eine Branche entwickelt sich so rasant weiter wie die Kommunikationsbranche, trotzdem zelebriert sie ihre Ausschreibungs-Kultur fast wie zu Werbesteinzeiten“, meint Martin Weinand, der seit vielen Jahren erfolgreich Unternehmen und Agenturen in Sachen Pitches und Ausschreibungen berät. „Zu allererst müssen wir uns von diesem Ritual befreien, das vor allem eines produziert: Verlierer. Allein die Tatsache, dass oft viel zu viele Agenturen zu Ausschreibungen eingeladen werden und somit auch zu viele Agenturen leer ausgehen müssen, erzeugt jede Menge negative Energie.“ Und die schlägt sich dann auf negative Kritik nieder, von Scheinausschreibungen, Preisdumping und Ideenklau ist die Rede. Dass bei Pitches einiges schiefgehen kann, haben die zahlreichen negativen Medienberichte in der Vergangenheit gezeigt. Ausschreibungen werden zerrissen, die Reputation des Unternehmens leidet.
Wie lässt sich die Pitch-Kultur nun verbessern?
Dabei gibt es laut Weinand einfache Mittel und Wege, wie das ausschreibende Unternehmen ihre Pitch-Kultur verbessern kann. Mit einer wirklichen Gleichbehandlung aller Teilnehmer, mit der Bereitschaft zum Dialog und transparenten Abläufen. Mit professionellen Briefings und von Anfang an klaren Bewertungskriterien. Mit raschen Entscheidungsfindungen und einer Absage-Kultur, die von Ehrlichkeit und Nachvollziehbarkeit geprägt ist. Und zu guter Letzt, die vieldiskutierten Abstandshonorare in einem fairen und angemessenen Rahmen.
Unternehmen trifft Traum-Agentur?
Wie finde ich als ausschreibendes Unternehmen nun meine Traum-Agentur? Auch hier gibt Weinand, mit Unterstützung aus Kundensicht von Mag.(FH) Andreas Ladich vom Flughafen Wien, hilfreiche Tipps. So unlogisch es im ersten Moment klingen mag, er empfiehlt, nicht nur nach der besten Kampagne zu suchen, sondern nach jenen Menschen (= jener Agentur), mit denen man sich eine langfristige, hoch-qualitative Zusammenarbeit vorstellen kann – und zwar menschlich und fachlich! Denn Agentur-Business ist immer noch People-Business – darum sollte vor allem die Chemie zwischen den handelnden Personen stimmen. Das wird oft unterschätzt.
Gemeinsam für mehr Ausschreibungs-Professionalität
Unter den interessierten Teilnehmern waren unter anderem Joachim Feher (MediaCom), Andreas Ladich (Flughafen Wien), Gerhard Martinek (Zum Goldenen Hirschen), Jürgen Offenberger (MarkenStern), Wolfgang Pappler (Product Placement), Barbara Posch (Werbe Akademie Wien) und Viviane Shklarek (Avantgarde).
Foto: Sandra Maria Kraus
Location
25 h Hotel Wien, Lerchenfelderstraße 1-3, 1080 Wien